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    KOLUMNE

    Segeln ist mehr als nur ein Hobby oder die andere Art zu urlauben.
    Hier ein paar lustige, nachdenkliche oder einfach nur unterhaltsame Gedanken zum Segeln - für Skipper und Crew-Mitglieder:

    Michis Regatta-Tagebuch (Montag)
     Michis Regatta-Tagebuch (Montag)

    ...Frühstück, Skipperbriefing, Auslaufen und in der Nähe des Regattaschiffes auf das Auslegen der Starttonne zu warten sind die üblichen morgendlichen Beschäftigungen während der Regattatage.

    Es ist ein beeindruckendes Bild, wie die ca. 100 Boote, wie an einer Perlenschnur gezogen, durch die Enge zwischen den der Hramina vorgelagerten Inseln fahren. Am Ausgang werden dann überall die Großsegel gesetzt und anschließend wird nervös in der Nähe der vermeintlichen Startlinie hin und hergefahren, um sich eine möglichst gute Ausgangsposition beim Start zu sichern. Wir haben den Eindruck, dass die meisten Boote, ähnlich wie wir, hektisch, aber unsicher und nicht besonders zielorientiert das Startschiff umkreisen, weil auch sie nicht genau wissen, nach welchen Kriterien sie sich auf einen Start vorbereiten sollen.

    Kurt schwärmt derweil von den Vorteilen seiner Jeanneau, insbesondere des liebe,- und im Vergleich zu jeglicher Bavaria sinnvolleren Ausbaus. Als Gast auf diesem noblen Schiff nehme ich diese Lobpreisungen nahezu widerspruchlos hin.
    Ich kann es mir dann aber doch nicht verkneifen, ihm zu versichern, dass ihm seine 3 Bäder und unzähligen Fäkalientanks bei der jetzigen Regatta gar nichts helfen werden, und ich ihm dies im kommenden Jahr mit meiner Bavaria zu demonstrieren gedenke.

    In der Tat hat sein Schiff in einigen Dingen aber deutliche Vorteile. Die Bäder sind zweckmäßiger eingerichtet, die Duschen wirklich als solche zu benutzen, die Navigationsecke ist schlicht gigantisch. Die viel gepriesene deutlich bessere Verarbeitung hingegen kann ich nicht überall erkennen. Der Cockpittisch ist so gewaltig groß, dass man auf ihm problemlos ein Tischtennisturnier austragen könnte.
    Dafür wird es bereits deutlich schwierig, seinem Gegenüber die Butter zu reichen. Der Franzose tafelt halt gerne!!

    Als es endlich losgeht, schaffen wir einen erstaunlich guten Start und können auch während der Regatta mithalten. Unser Problem ist, dass wir nicht die Höhe laufen können wie die meisten unserer Mitkonkurrenten. Nach unserer Einschätzung kommen wir ungefähr im Mittelfeld ins Ziel. Nach einer Stunde Pause wird die zweite Wettfahrt des Tages gestartet. Der Wind hat auf 2 - 3 Bft. aufgefrischt, unser Start ist gut und wir verteidigen unseren Platz engagiert, wenn auch nicht an jeder Tonne erfolgreich.
    In jedem Fall sind wir sehr stolz auf uns und finden wie üblich beliebig viele Gründe, warum wir eigentlich und in Wirklichkeit noch viel schneller sind, als wir es waren. Insbesondere die Yardstickzahl, die man uns aufgebrummt hat, empfinden wir als zu tiefst ungerecht. Das Ausbaummanöver mit zusätzlich in den Baum eingeschäkelten Leinen funktioniert trotz meiner anfänglichen Skepsis sehr gut.

    Die Geschwindigkeit unserer Wendemanöver ist rekordverdächtig und ich drehe, nach 2-maliger Abmahnung durch den Skipper das Schiffjetzt langsamer durch den Wind um jeglichen Gewinn an Höhe mitzunehmen. Beim Einlaufen nach Biograd beginnt dann wie üblich die Anlegeregatta. Diese hat ganz besondere Spielregeln.
    So ist es offensichtlich Ziel, so schnell in den Hafen zu motoren, dass alle anderen Segler erschreckt zur Seite fahren und ihr Schiff beim Zusammenstoß mit anderen ramponieren oder die ausgelegten Muringleinen bereits festgemachter Boote mit ihrer Schraube einsammeln. Wenn diese "Motorbootskipper" dann bis ans Ende der Pier gerast sind und feststellen, dass dort kein Platz ist oder sie nicht in der Lage sind, ihr Schiff in die Lücken hineinzuzirkeln, drehen sie mit abenteuerlichen Manövern wieder um und rasen zurück. Der Effekt ist, dass die engen Einfahrten zwischen den Molen so verstopft sind, dass sich kaum ein Schiff mehr richtig bewegen kann.

    Entsprechend chaotisch laufen dann manche Anlegemanöver ab. Es regt sich der Verdacht, dass es sich bei dieser Spezies von proletenhaften Seglern um die gleichen handelt, die beim abendlichen Buffet aus dritter Reihe blind mit der Gabel auf dem Tisch herumstochern, bis sie etwas Weiches finden.
    Hin und wieder stellt sich dann heraus, dass es sich nicht um das gewünschte panierte Schnitzel, sondern um den rohen Handrücken eines Segelkonkurrenten handelt. Beide Handlungen führen zu einer Reduzierung der Konkurrenz.

    Das Abendessen, auf dem Holzkohlengrill gebratener Fisch, Würste und ein ganzer Ochse schmeckt hervorragend. Nur der Durchsatz für die annähernd 600 Segler lässt sich mit den aufgestellten Grills nicht in der kurzen Zeit darstellen. Entsprechend lang sind die Wartezeiten, entsprechend unverschämt werden die Drängler, die, sobald sie an der Reihe sind, mit ganzen Essensladungen wieder abziehen und die restlichen Hungrigen frustriert weiter warten lassen. Wir entziehen uns dem Abendrummel und gehen noch alle zusammen in ein kleines Kaffe an der Promenade in Biograd und verspeisen einen überdimensional grossen Eisbecher.

    Zum ersten Mal können wir uns in Ruhe unterhalten und uns auch außerhalb seglerisch gemeinsamer Interessen näher kennenlernen. Die Verständigung zwischen uns klappt, man hat mich "Piefke", (wobei damit ja eher der Preusse als der Bayer gemeint ist) als Gesprächspartner freundlicher Weise akzeptiert und ich fange bereits unbewusst an, alle Vokale bis zur Unkenntlichkeit zu dehnen. Solange Christian nicht vor Begeisterung über eine Geschichte anfängt, das Erzähltempo bis zur Schallgeschwindigkeit zu steigern, haben wir auch keinerlei Verständigungsschwierigkeiten. Wir bestellen einträchtig Schlagobers und Ribiesln statt Sahne und Johannisbeeren und essen Pallatschinken (wieso eigentlich Schinken?) statt Pfannkuchen...

    Michael

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