… am Abend der Schiffsübernahme saß der Skipper gemütlich mit dem Mechaniker, von dem er das Schiff übernommen hatte, auf der Backskiste. Man zischte ein Karlovacko, weil bekanntlich beim Reden die Leut’ z’sammkommen. Da erzählte der Mechaniker: „Gestern ist unter der Ugljan-Pasman-Brücke ein Schiff durchgefahren“. „Ja und?“, fragte der Skipper. „Leider war es eine Jeanneau 45“, sagte der Mechaniker, „zum Glück wurde vom Mast niemand erwischt“. (Anm.: Unter der Brücke kommt bestenfalls eine 32-Fuß-Yacht durch).
… beim Anlegen in Opat muss man sich bekanntlich von Molen/Schwimmsteg weit fernhalten. Sicher ist sicher: Ein paar Steinbrocken liegen davor, und diese vertragen sich mit dem Ruderblatt überhaupt nicht. Eine deutsche Skipperin legte mit ihrem Boot recht knapp an der Mole achteraus an. „Ein bisschen seicht hier, oder?“, wurde sie vom Nachbarboot aus gefragt. „Nö, wieso denn? Der Tiefenmesser zeicht doch vier Meter!“, sagte die Deutsche. „Aber der ,Sensor’ für’s Lot ist doch meist im Bereich des Bugs eingebaut“, bekam sie zur Antwort. „Ach so“, meinte die teutonische Meeresfrau und schwieg ein paar Sekunden, „und ich dachte der sitzt immer an der tiefsten Stelle des Bootes“. Die gut gemeinten Kommentare vom Nachbarboot verstummten.
… ein deutscher Segler legte mit seiner Familie (Frau, zwei erwachsene Söhne) in Primosten an. Nur zum „Wasser bunkern“. Dann gingen sich alle duschen, einkaufen. Eis essen usw. Da sein Boot etwas schräg an der ohnehin schon leeren Mole stand, wollte er es mit Maschinen-Hilfe gerade ausrichten. Nichts leichter als das: Schlüssel ins Zündschloss stecken, umdrehen, Motor starten, Schlüssel wieder abziehen und am Navi-Tisch legen – damit er nicht verloren geht. Die Lade-Elektrik wird’s ihm sicher danken (Rückspannung!).
… „Voriges Jahr hatten wir in der Marina einen sehr großen Schadensfall“, berichtete der freundliche Gastronom in der Marina Jezera: Ein Skipper wollte mit seinem Boot anlegen und musste einen kräftigen Push voraus geben. Dabei gab es einen Defekt im Gas-/Schaltheben („Commander“). Das Boot donnerte Bug voraus gegen ein anderes Schiff. Bei aller Hafenmanöver-Kunst, aber da war wohl auch der Skipper machtlos. Ob er noch den Motor abstellen oder anders reagieren konnte, ist nicht bekannt.
… „Unsere Bojen sind halt nicht für Boote mit weißgott vielen Tonnen Gewicht ausgelegt“, mahnt die Junior-Chefin eines Kornaten-Lokals. Eine Crew hatte nämlich mit ihrem Boot - dem Vernehmen nach war seine Größe an der oberen Grenze von Charter-Schiffen – an einer der zwei „privaten“ Bojen des Lokals „angelegt“. Das ging so: Die Boje wurde an Bord gehoben, das Seil zwischen Boje und Bojenstein dicht geholt bis es fast senkrecht stand und danach am Schiff belegt. Folglich hob das Schiff den Stein etwas an und schleifte ihn am Grund weiter, erzählte zumindest die Wirtin. (Anm.: In Hafenhandbüchern etwa wird öfters bei „privaten“ Bojen angemerkt, dass sich diese nicht zum Anlegen für größere Schiffe eignen).
Oliver